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© Annette Riedel

Der Wissenschaftliche Beirat für Natürlichen Klimaschutz

Der Wissenschaftliche Beirat für Natürlichen Klimaschutz (WBNK) ist ein interdisziplinäres Gremium von 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Er berät die Bundesregierung zu Fragen des Natürlichen Klimaschutzes und begleitet das Bundesumweltministerium wissenschaftlich bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK). Die Beratung umfasst Gutachten, Empfehlungen und Stellungnahmen für den Erhalt, die Stärkung und die Wiederherstellung natürlicher und naturnaher Ökosysteme, um die Klimaschutzziele nach § 3a des Bundes-Klimaschutzgesetzes zu erreichen und zum Biodiversitätserhalt beizutragen. Die Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen tragen mit ihrer Erfahrung maßgeblich dazu bei, den Schutz, die Stärkung und die Wiederherstellung von Wäldern, Auen, Böden, Mooren, Meeren, Gewässern sowie städtischen und ländlichen Grünflächen entscheidend voranzubringen.

Ziel des WBNK ist es, dass die öffentlich geförderten Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz die größtmögliche Wirkung entfalten, insbesondere im Hinblick auf die Senkung von Treibhausgasen und den Schutz der Biodiversität. Dazu betrachtet und bewertet der Beirat auch Verbindungen sowie Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Maßnahmen des Aktionsprogramms und gibt Anstöße für die perspektivische Weiterentwicklung.

Geschäftsgrundlage ist der Errichtungserlass über die Einrichtung eines Wissenschaftlichen Beirats für Natürlichen Klimaschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vom 05.02.2024. Die Bundesumweltministerin berief den Beirat am 19. März 2024 für zunächst drei Jahre. Die Mitglieder des WBNK sind unabhängig, und ihre Tätigkeit ist ehrenamtlich. Sie werden von einer Geschäftsstelle wissenschaftlich und organisatorisch unterstützt.

Die Mitglieder des WBNK wurden am 19.03.2024 von der Bundesumweltministerin Steffi Lemke für die Dauer von drei Jahren berufen. Die Vorsitzenden sind Anke Herold und Matthias Drösler, ihre Amtszeit beträgt drei Jahre.

Prof. Dr. Matthias Drösler ist Landschaftsökologe, Professor für Vegetationsökologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und dort Leiter des Moorforschungszentrum Weihenstephan „Peatland Science Centre“ (PSC). Er war koordinierender Leitautor beim IPCC und ist Mitglied von Naturschutzbeiräten in Bayern. Der internationale Master Studiengang „Climate Change Management“ an der HSWT wurde von ihm initiiert. Er beschäftigt sich mit den ökologischen Funktionen von Mooren, insbesondere ihrer Bedeutung für den Klimaschutz, die Biodiversität und alternative nasse Nutzungsoptionen. Seine Forschung zielt darauf ab, die Ökosystemfunktionen von Mooren zu verstehen, zu erfassen und zu monitoren, sowie Strategien zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Renaturierung zu entwickeln.

Anke Herold ist Geoökologin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Öko-Instituts e.V. Sie hat mehr als 20 Jahre lang an den internationalen Klimaverhandlungen in der deutschen und zeitweise auch der europäischen Delegation teilgenommen. In dieser Zeit fungierte sie als Verhandlungsführerin der EU zu Fragen der Transparenz, des Monitorings und der Verifikation bei den internationalen Klimaverhandlungen und der Ausgestaltung des Pariser Abkommens. Im Rahmen des IPCC war sie als Leitautorin und in anderen Rollen für verschiedene Berichte tätig. Sie war von 2008 bis 2018 Forschungskoordinatorin für internationalen Klimaschutz am Öko-Institut. In diesen Jahren hat sie eine Vielzahl von Projekten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene in einem breiten Themenspektrum geleitet. Ein wichtiges Thema ihrer Forschungstätigkeit ist die Überprüfung und Erfüllungskontrolle von Treibhausgas-Minderungszielen und die Evaluierung von Minderungsmaßnahmen.