
Hemmnisse bei der Umsetzung der Agroforstwirtschaft in Deutschland: Gutachten gibt Handlungsempfehlungen
Gutachten im Auftrag des WBNK
15.10.2025
Agroforstsysteme kombinieren Bäume und Sträucher gezielt mit Ackerbau oder Tierhaltung auf einer Fläche. Diese Bewirtschaftungsform kann einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Wiederherstellung von Natur und Umwelt leisten. Agroforstsysteme speichern CO2, wirken Trockenheit, Erosion und Extremwetterereignissen auf landwirtschaftlichen Flächen entgegen und erhöhen zugleich die Biodiversität in den Agrarlandschaften.
Obwohl die Verbreitung von Agroforstsystemen in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen hat, bleibt die tatsächliche Umsetzung deutlich hinter den Erwartungen zurück. In dem Gutachten „Status-Quo der Umsetzung der Agroforstwirtschaft in Deutschland, Hemmnisse bei der Umsetzung sowie Handlungsempfehlungen“ von Dr. Rico Hübner vom Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e. V. werden die vielfältigen Ursachen dafür untersucht.
Das Gutachten beleuchtet bestehende Fördermaßnahmen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union und identifiziert Lücken, die eine zielgerichtete Ausweitung der Agroforstwirtschaft erschweren. Zudem benennt der Autor bürokratische Hürden und Verzögerungen bei der Mittelbereitstellung.
Um die Hürden abzubauen, spricht Hübner konkrete Handlungsempfehlungen aus: Förderprogramme sollten ausgeweitet und vereinfacht sowie die Marktchancen von agroforstlichen Produkten gestärkt werden. Außerdem würden erweiterte Bildungs- und Beratungsangebote den Zugang zu Agroforstsystemen deutlich erleichtern. Langfristig sollte eine umfassende Agroforststrategie auf Bundesebene etabliert werden, um Klimaschutz und Biodiversität effektiv voranzutreiben.
